Sonntag, 28. Februar 2016

Ich bau ne Wand aus dem, was ich so fand

Die zwei nächsten großen Aktionen werfen ihre Schatten voraus: innen Verputzen und Estrich im Erdgeschoss. Beides Sachen, die wir von Firmen machen lassen. Das Verputzen wird allerdings aufs Wesentliche reduziert, also Wandheizung einputzen in beiden Geschossen sowie Decken verputzen. Innenwände und den Finish-Putz machen wir dann selbst.

Im Obergeschoss mussten also zuletzt ein paar kleinere Flächen zugemauert werden.

Als erstes die Wand zwischen Flur und Bad, ausgefüllt mit wiederverwendeten Backsteinen in Mörtel mit hydraulischen Kalk (das Mittel der Wahl für den Kalkputz innen: Otterbein NHL2 und für außen NHL5. Wird am Südgiebel verwendet und löst somit das profane Weißkalkhydrat ab):

Dann ein bisschen Wand zum "kleinen Zimmer", die es vorher schon gab, allerdings in äußerst sparsamer Konstruktion aus Spanplatten. Jetzt ist sie zwar recht dick für eine Innenwand, hat aber auf der einen Seite Wandheizung und ist ausgemauert mit wiederverwendeten Lehmsteinen, auch Grünlinge genannt. So ist eine schwere (=gut schalldämmende und wärmespeichernde) Wand entstanden, bereit zum Verputzen.





Als drittes dann noch eine nun verschlossene Türöffnung zum Schlafzimmer. Da die neue Tür gleich daneben sein wird, konnte das Wandmaterial wieder verwendet werden. Also wurden die alten Fachwerkriegel wieder eingebaut, die vorhandenen Staken eingesetzt und das ganze mit Strohlehm ausgefüllt. Und das ist eine Arbeit, die man einfach mal gemacht haben muss, erst recht als Handwerker. Es hat Stunden gedauert, bis der Strohlehm zwischen den Staken hing. Eine echte Geduldsprobe und man versucht sich vorzustellen, wie zur Erbauungszeit vielleicht 10 oder 15 Leute wochenlang mit dieser Arbeit beschäftigt waren. Klar, heute kann man so ein Loch schneller verschließen, mit Gipskarton und OSB. Aber mit der Lehmausfachung hat man immerhin keine Probleme in Sachen Schallschutz oder gar Schimmel.
So zusammengewürfelt die Bauweisen nun auch sind, wir haben jetzt ein paar solide Innenwände. Gekostet haben sie hauptsächlich Zeit und ein paar wenige Euro für Sand, Lehm und Kalk.

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